Die Form des Möglichen
Mission und Vision
Zeitlose Verbindung
In einem liminalischen Raum, nahm Ende der 1970er Jahre eine Vision Gestalt an, die weit über die konventionellen Grenzen hinausweisen sollte. Saud Ghanaimy, getragen von der Intuition eines Künstlers und der Weitsicht eines Philosophen, erkannte eine fundamentale Diskrepanz unserer Existenz: die Kluft zwischen der Welt der Ideen und ihrer materiellen Manifestation.
Was 1981 in Aleppo als Ebla seinen Anfang nahm, war die Etablierung eines intellektuellen Biotops, in dem das Denken, das Schaffen und das Welten ihre ursprüngliche Werte zurückgewann.
Der Name Ebla trägt die Schwere von Jahrtausenden in sich. Diese antike mesopotamische Zivilisation des 3. Jahrtausends vor Christus repräsentierte bereits in ihrer Blütezeit jene seltene Synthese zwischen intellektueller Tiefe und praktischer Exzellenz, die heute das Fundament von Ebla Space bildet.
Diese historische Verwurzelung ist ein bewusster Akt der Kontinuität. Wie Walter Benjamin in seinen „Thesen über den Begriff der Geschichte“ formulierte, ist jede wahre Geschichtsaneignung ein revolutionärer Akt der Gegenwart. Ebla Space aktiviert die Potentiale dieser uralten Weisheitstradition und überführt sie in die Erfordernisse unserer Zeit.
Der Begriff „Space“ erweitert diese temporale Dimension um eine räumliche und konzeptuelle Unendlichkeit. Er evoziert jenen geistigen Freiraum, in dem Innovation gedeiht. Space ist das Offene, das Noch-Nicht-Bestimmte, das Reich der unerschöpflichen Möglichkeiten – ein Konzept, das an Heideggers „Lichtung“ und an Deleuzes „Rhizom“ erinnert.
Die Trinität des schöpferischen Prozesses
Im Zentrum der Mission von Ebla Space steht ein Claim von bemerkenswerter philosophischer Tiefe: „Es denkt, es schafft, es weltet.“ Diese Formulierung offenbart eine Ontologie des Kreativen, die weit über instrumentelle Zweckrationalität hinausreicht. Inspiriert von Nietzsche „Wille zur Macht“ und Bergson „élan vital“ – eine Energie, die durch das Individuum hindurchwirkt, ohne ihm vollständig zu gehören.
Das Denken, als erste Dimension dieses Prozesses, ist nicht die kalkulierende Vernunft der Aufklärung, sondern jenes ursprüngliche Gewahrsein, das Heidegger als „besinnliches Denken“ charakterisierte. Es ist die introspektive Öffnung für das Sein der Dinge, bevor sie in die Mühlen der Funktionalisierung geraten. Dieses Denken schafft jenen Resonanzraum, in dem sich Bedeutungen entfalten können – eine Qualität, die in unserer Gegenwart zur Rarität geworden ist.
Die Alchemie der Manifestation
Das Schaffen als zweite Dimension überwindet die platonische Trennung zwischen Idee und Erscheinung. Hier vollzieht sich jener mysterienhafte Übergang vom Möglichen zum Wirklichen, den Aristoteles als „Poiesis“ bezeichnete – das Hervorbringen von etwas, was zuvor nicht war. Bei Ebla Space wird dieser Prozess zur Form der Sichtbarmachung des Unsichtbaren, zur Übersetzung ätherischer Visionen in konkrete Gestaltungslösungen.
Doch das Schaffen bleibt nicht bei der bloßen Produktion stehen. Es trägt in sich bereits den Keim des Weltens – jener dritten Dimension, die das Geschaffene in lebendige Zusammenhänge einbettet.
„Welten“ ist ein Neologismus, der auf Heideggers Begriff der „Weltung“ verweist: den Prozess, durch den nicht nur Marken, Produkte oder Objekte entstehen, sondern ganze Bedeutungshorizonte sich eröffnen.
Raum der Begegnung
Die Vision von Ebla Space manifestiert sich in der Schaffung physischer und geistiger Räume, die als Katalysatoren für authentische Begegnungen fungieren. Diese Räume sind nicht bloße Container für Aktivitäten, sondern, um mit Gaston Bachelard zu sprechen, „Poetiken des Raums“ – Orte, die das Imaginäre nähren und das Unmögliche denkbar machen.
Ebla Space positioniert sich als Kraft – als Raum der Vertiefung.
Hier begegnen sich nicht nur verschiedene Disziplinen, sondern verschiedene Weisen des In-der-Welt-Seins.
Der Horizont des Noch-Nicht-Gedachten
Die Mission von Ebla Space erschöpft sich nicht in der Lösung gegenwärtiger Probleme, sondern erstreckt sich auf die Kultivierung zukünftiger Möglichkeiten. Sie folgt damit Ernst Blochs Prinzip Hoffnung: der Überzeugung, dass die Welt ein offenes System darstellt, das durch menschliches Handeln transformiert werden kann. Diese zukunftsgerichtete Perspektive entspringt einem tiefen Vertrauen in die schöpferischen Potentiale des Menschen.
In der Verschmelzung von antikem Ebla und futuristischem Space manifestiert sich jene „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“, die Ernst Bloch als Charakteristikum authentischer Kultur beschrieb.
Die historische Tiefe verleiht dem Handeln Substanz und Erdung, während die räumliche Weite unendliche Horizonte des Möglichen eröffnet. So entsteht ein einzigartiger Resonanzraum, in dem Vergangenheit und Zukunft zu einer lebendigen, gestaltenden Gegenwart verschmelzen.
Das Schaffen von Brücken
Die Vision von Ebla Space trägt in sich eine stille, aber nachdrückliche ethische Dimension. Sie folgt Hans Jonas‘ „Imperativ der Verantwortung“ – der Verpflichtung, so zu handeln, dass die Möglichkeiten menschlichen Lebens auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Diese Verantwortung manifestiert sich in der Schaffung nachhaltiger Lösungen, die nicht nur kurzfristige Bedürfnisse befriedigen, sondern langfristige Relevanz besitzen.
Die Marke Ebla Space schafft Brücken zwischen den Welten, zwischen den Epochen, zwischen verschiedenen Wissensformen, zwischen Tradition und Vision.
In diesem Brückenbau manifestiert sich ihre tiefste Mission. Sie wird zur Designerin einer Zukunft, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit liegen. In einer Zeit der Polarisierung wird sie zu einem Raum, in dem Gegensätze ihre produktive Spannung entfalten können.
Wieder am Anfang
Die Vision und die Mission von Ebla Space manifestieren sich als lebendiger Organismus, der in der Spannung zwischen Bewahrung und Erneuerung gedeiht. Die Marke folgt nicht linearen Entwicklungspfaden, sondern bewegt sich in spiralförmigen Zyklen.
Jeder authentische Gestaltungsakt ist ein Akt der Erkenntnis – eine Begegnung zwischen dem Erschaffenden und dem Erschaffenen, zwischen Emotionalität und Rationalität, zwischen dem Gegebenen und dem Möglichen. In dieser Haltung liegt die Kraft, die Ebla Space von temporären von allen unterscheidet und ihr eine Ausstrahlung verleiht, die Zeit und Raum transzendiert.
So steht Ebla Space am Ende doch immer wieder am Anfang – bereit für die nächste Verwandlung, offen für das nächste Gespräch zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Dunkelheit und Licht, zwischen Dankbarkeit und Vision. In dieser ewigen Bereitschaft zur Erneuerung liegt ihr wahres Geheimnis und ihre bleibende Verheißung.